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Hohenlohe und Hall werden wegen Stuttgart 21 abgehängt

Presseinformation Nr. 6/2010, Heilbronn, 20. Dezember 2010

Verkehrsclub fordert Perspektive für Stadtbahn-Ausbau / Elektrifizierung von überregionaler Bedeutung

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe zeigt sich enttäuscht, dass Landesverkehrsministerin Tanja Gönner die Landräte Helmut Jahn aus Hohenlohe und Gerhard Bauer aus Schwäbisch Hall hat kalt abblitzen lassen und keinerlei Perspektive für die Fortentwicklung der regio­na­len Infrastruktur zu bieten hat. Jahn und Bauer hatten der Ministerin Pläne für einen Ausbau der Stadtbahn Heilbronn auf der Hohenlohebahn über Öhringen hinaus bis Schwäbisch Hall präsentiert.

Etwas anderes war auch nicht zu erwarten“, kritisiert Norbert Gut vom VCD-Vorstand. „Frau Gönner braucht das Geld ja, um in Stuttgart einen Tunnelbahnhof zu bauen, der zu Lasten des Bahnverkehrs in ganz Baden-Württemberg geht.

Für den VCD zeigt sich erneut, dass das Land offenbar keinerlei Konzepte für die Zukunft des Schienennahverkehrs in der Fläche hat. Dabei werde in Stuttgart immer betont, wie wichtig der Ausbau der Infrastruktur im Lande sei. „Offensichtlich gilt dies nur für Hochgeschwindigkeitsstrecken mit wenigen ICEs pro Stunde, jedoch nicht für S-Bahnsysteme, die den Bürgern unmittelbar vor Ort eine klimafreundliche Mobilität ermöglichen“, ergänzt VCD-Vorstand Peter Aichelin.

Wenn bei Stuttgart 21 kurz mal eine zusätzliche Milliarde benötigt wird, scheint Geld im Überfluss vorhanden. Die wirklich sinnvolle Elektrifizierung von rund 30 Kilometern Bahn­strecke oder ein zeitgemäßes Bahnangebot in der Region scheitern jedoch an fehlenden Mitteln“, stellen Aichelin und Gut fest. Mit einer durchgehenden Elektri­fi­zierung würde es auch wieder Perspektiven für den Güterverkehr und schnelle Interregio-Verbindungen zwischen Nürnberg, Schwäbisch Hall, Heilbronn und Karlsruhe geben.

Die fehlende Oberleitung zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental ist eine der letzten Lücken im elektrischen Schienennetz der Region Heilbronn-Fran­ken. Der VCD verlangt eine zeitnahe Perspektive zur Schließung dieser Lücke und eine Übernahme der Infrastruktur in regionale Hoheit. Für den künftigen Betrieb fordert der VCD ein zeitgemäßes Konzept, das auch den Anschluss von Künzelsau berück­sichtigt, und eine baldige Ausschreibung der Verkehrsleistungen mit moder­nen Stadtbahn-Fahrzeugen.

Wer solche Züge am günstigsten und effizientesten betreiben kann, wird sich durch eine europaweite Ausschreibung am besten feststellen lassen. Das Land würde dann auch schnell merken, dass man zu den heutigen Kosten wesentlich mehr Züge fahren lassen kann, so der VCD.

Während gerade die Autobahnen in Ost-West-Richtung im Verkehr ersticken, düm­pelt die Bahninfrastruktur in der gesamten Region vor sich hin. Bahnhöfe ver­gammeln, uralte Züge fahren im Schneckentempo. Eine gut ausgebaute Hohen­lohe­bahn hilft, Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern und so aktiven Klima­schutz zu betreiben. Doch wenn es um konkrete Maßnahmen gehe, ducke sich die Politik weg, so der VCD.

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